Schriftzug
Geschichte(n) -> Straßen in St. Wendel -> Die Brühlstraße -> Brühlstraße 1 -> Das Inventar von 1842

Ein Teil des Gebäudes war schon seit einiger Zeit an das St. Wendeler Hospital vermietet ? es taucht unter der Position "Hospitalkeller" auf. Hier werden vor allen Dingen viele Fässer und die "Grundbirnen" gelagert. Komisches Wort für "Kartoffeln", nicht wahr? Aber im St. Wendeler Platt (und auch in anderen Orten) kennen wir heute noch die "Grómbeere" ? "Gróm" kommt also nicht von "krumm", sondern von "Grund". Letzte Position beim Rundgang durch den goldenen Engel war die Brandweinbrennerei, deren Brennhaus sich nicht mehr im allerbesten Zustand präsentierte.

 

Wie üblich in der Familie übergab nach Konrads Tod seine Witwe Margarethe das Gasthaus nicht direkt an einen seiner Söhne, sondern führte es bis zu ihrem Tod im Jahre 1841 als Gastwirtin in eigener Regie weiter. Nach ihrem Tod kam es zu mehreren großen Versteigerungen, bei denen viel Mobiliar abgestoßen wurde.

 

Aus einer der Versteigerungen (11. Februar 1842) möchte ich ein paar Positionen nennen. Mittlerweile ist man von Gulden und Kreuzer auf Thaler (T), Silbergroschen (S) und Pfennige (P) umgestiegen.

 

Posten und Ansteigerer

T

S

P

Ein Regenschirm an Jakob Haas von Ottweiler

0

5

0

Ein paar alte Bilder demselben

0

3

0

Einige dito dem vorigen

0

3

0

2 Bilder dem Herrn Pastor Peter Marx von Freisen

0

5

0

zwei Gemälde dem Jakob Haas von Ottweiler

0

6

0

ein Christus Bild u. . Landkarte dem Peter Gräber v. Breiten

0

10

0

ein Gemäde, die verstorbene Königin von Preußen vorstellend, dem Peter Tosetti von St. Wendel

2

0

0

ein Christusbild dem Eduard Jochem von da

7

0

0

eine Standuhr an Peter Marx, Pastor in Freisen,

13

 

 

ein Klavier dem Herrn Stephan Fischbach,

Gerichtsvollzieher in Ottweiler,

104

0

0

ein Reitsattel dem Jakob Altmeyer von Alsfassen

2

0

0

eine Waage mit 179 Pfd Gewicht an Richard Keller, St. Wendel

4

10

0

ein Dolch dem Herrn Johann Biegel von St. Wendel

0

16

0

 

Die Brandweingerätschaften gingen 1842 für 175 Thaler pauschal an Conrad Stoll und Christian Quien,d ie Betreiber des Harschbergerhofes: "2 kupferne Kessel mit Güt und Schlangen, vier Maischbottige, Kühltonnen, Vorleg- und Raubrandt fässer, Kandel, Spitzen und Kartoffelmühle nebst anderen Zubehörungen, worunter namentlich die Feuerwerke begriffen sind." Gerichtsvollzieher Fischbach aus Ottweiler steigerte ein Klavier; das andere erbte Tochter Clara. Das Zinngeschirr ging für 49 Thaler 26 Silbergroschen 4 Pfennige an den St. Wendeler Blechschmied Lieser, ebenfalls das Kupfer. Nikolaus Jochem erbte ein Gemälde, den Herzog von Coburg vorstellend, ein Exemplar von Johann Karl Lybeks 1812 erschienenem ökonomischem Lexikon und einen Degen.

 

 =>

Historische Forschungen · Roland Geiger · Alsfassener Straße 17 · 66606 St. Wendel · Telefon: 0 68 51 / 31 66
E-Mail:  alsfassen(at)web.de  (c)2009 hfrg.de

Diese Website durchsuchen

Suchen & Finden  
erweiterte Suche