Schriftzug
18. Jahrhundert -> 02.05.1780 kurpfälzische Rekruten werden durch St. Wendel geführt

Geheimes Staatsarchiv preußischer Kulturbesitz
I.HA Rep 63 Geheimer Rat, neuere Kriegssachen
Nr. 2148

Berlin, den 2. Mai 1780.
Pomm. (?)
An den Herrn von Schwartzenrad zu Regensburg:

Friedrich p.

Unsern p. der Leutnant von Ploetz Unseres von Bernreschen Regiments, der unsere Werbung in den Gegenden des Rheins zu besorgen abgetheilt ist, hat in dem Zweibrückischen sieben Leute freywillig angeworben, davon der eine ein Pfalz- Zweibrückischer Unterthan ist. Da er sie aber durch das Churtrierische Gebiet transportieren lassen wollen, haben die Einwohner des Churtrierischen Orts St. Wendel ohne Rücksicht auf die Pässe, die sie von uns oder dem Herzog von Zweibrücken gehabt, unsere Werber angefallen, übel oder gewaltthätig tractiret und die Gelegenheit gegeben, daß einer der Rekruten entwischt ist. Ihr habt dieserhalb mit dem Churtrierischen Consistorial-Gesandten zu sprechen und denselben zu requiieren, daß er dem Churfürsten, seinem Herrn, von diesem Vorfall Bericht erstatten und denselben von unseres wegen ersuchen möchte, hierüber eine Untersuchung anstellen, uns Genugthuung widerfahren und den Rekruten, wenn er sich noch im Trierischen aufhalten solte, restituieren zu lassen. Wir können solches von der Gerechtigkeit und der Freundschaft des Churfürsten zu Trier umso mehr erwarten, als wir demselben jederzeit alle Freundschaft erwiesen und niemals was zu wieder gethan, erwähnte Rekruten auch nicht Churtrierische Unterthanen, noch in den Trierischen Landen angeworben sind.

Eben dergleichen Vorstellungen und Beschwerden (Seite) habt ihr auch beý dem Churpfälzischen Gesandten von Leyden darüber anzubringen, daß gedachtem Lieutenant von Ploetz zwey Rekruten seines Transports bey der Passage zu Düsseldorf von den dortigen Commandanten abgenommen sind, unter dem unerwisenen Vorwand, daß es Pfälzische Unterthanen wären, welches unfreundliche Verfahren wir um das Haus Pfalz nicht verdient haben. Übrigens wollen wir Euch nicht verhalten, daß der hiesige Churpfälzische Legationssekretär unserm Minister die Erklärung gethan, daß der Churfürst zu Pfalz des ehesten einen neuen Minister Resident in der Person eines von Bosch abschicken wird. Ihr habt Euch unmerklich nach der Person und Caracter und den Gesinnungen dieses Ministers zu erkundigen und uns davon zu berichten.

Suid Berlin, den 2. May 1780
Ad mandatum
Weinsgarten  
Harberg

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