Schriftzug

Oberlinxweiler Walkmühle

 

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Notar Hen

131

28.07.1816

 

Mathias Gillen, Dienstknecht in der Walkmühle zu Oberlinxweiler, verkauft Güter auf dem Güdesweiler Bann, die er von seinen Eltern ererbt hat, an Nicolaus Backes, Ackersmann zu Güdesweiler, und seine Ehefrau Maria Piro.

 

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I. Die Walkmühle an der Blies

 

Sie lag östlich, also unterhalb, der Jakob-Stoll-Straße resp. an deren Ausläufer, der in Richtung Blies zu den Pferdeställen führt, im Distrikt "in den Schmalzfeldern". Dem Betrachter bietet sich heute ein ziemlich heruntergekommenes Gebäude, dem man den alten Glanz aber durchaus ansieht. Der mit Schrott überladene Hof wird links und rechts von Nebengebäuden eingerahmt. Im Hintergrund steht das Hauptgebäude, an dessen Rückseite sich die beiden Wasserräder befanden. Ihr Wasser erhielten sie von einem langen Mühlenteich, der vor der Fausenmühle noch auf St. Wendeler Bann begann und erst unterhalb der Walkmühle wieder in die Blies mündete. Dieser Mühlenteich war auch der Grund etlicher Beschwerden und Prozesse des Walkmüllers gegen den Fausenmüller.

 

Im Jahre 1857 wurde die Walkmühle von Friedrich Schwingel betrieben; er schenkte sie 1873 seinem gleichnamigen Sohn. Sie hatte zwei unterschlägige Räder, d.h. daß das Betriebswasser nicht von oben auf das Rad hinunterfiel, sondern das Rad im Wasser drinsaß und so von diesem betrieben wurde. Eines der Räder trieb eine Ölpresse an, das zweite ein Werk mit zwei Walkkämmen.

 

Beim Walken wird in der Walkmühle das in Webstühlen hergestellte Wollgewebe durch Holzhammer, die über eine Welle und eine am Wellendrehpunkt gelagerte Schwinge von einem Wasserrad angetrieben werden, gewalkt, also gestaucht, verdichtet und geklopft, bis ein verfilzter Stoff entsteht, der die gewünschten wärmenden und regen- und windabweisenden Eigenschaften hat. Durch diesen Druck, verbunden mit Wärme und die Zugabe einer Walkflüssigkeit quellen die Gewebefasern auf und verfilzen, so daß sich die Weblöcher schließen.

 

Die Walkmühle von Oberlinxweiler befand sich 1857 in einem sehr schlechten Zustand und wird nur selten benutzt.

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