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Die alte Stadt.
Ein Spaziergang durch St. Wendel im Jahre 1900


Als ich vor gut 30 Jahren meine ersten Gehversuche in der Heimatkunde unternahm, besuchte ich regelmäßig die Felsenmühle in St. Wendel-Alsfassen und unterhielt mich mit dem Wirt Ortwin Englert. Dieser arrangierte eine Zeitlang später, daß sein Bruder Claus Dreger mir einen großen, unsortierten Haufen Papier überließ, der jahrzehntelang in einer Garage vor sich hingeschlummert hatte. Es waren samt und sonders Unterlagen aus dem Nachlaß der Familie Dreger, deren Geschäfte mit und in der Felsenmühle betreffend. Der komplette Bestand wurde mittlerweile inventarisiert und als Dauerleihgabe dem Landesarchiv Saarbrücken übergeben.

Zu den Papieren gehören auch eine ganze Anzahl Karten und Pläne aus dem 19ten und frühen 20ten Jahrhundert, darunter ein nicht datierter Stadtplan, angefertigt von einem Herrn Roeder.

Dieser „Plan der Stadt St. Wendel“ zeigt die St. Wendeler Innenstadt zwischen dem halben Tholeyerberg unterhalb der Härlings im Westen, dem halben heutigen Park und der Gymnasialstraße im Süden und der Werschweiler- und der Urweilerstraße im Osten. Im Norden endet er an der Abbiegung der Kelsweilerstraße zur Felsenmühle hin, dem halben Gudesberg und östlich davon der Urweilermühle. Eingezeichnet sind Straßen und Wege, die drei Bäche und ihre Brücken sowie die meisten öffentlichen Gebäude (Kirchen, Schulen, Ämter).

Der Plan ist handgezeichnet, auch die Beschriftungen sind händig eingetragen. Rechts oben befindet sich eine Kartusche mit dem Kartentitel und dem Namen des Zeichners, darunter eine Aufstellung der 24 eingetragenen Gebäude.

Die Datierung läßt sich nicht auf ein genaues Jahr festmachen, allerdings einigermaßen einordnen. So fehlt z.B. die Bahnstrecke nach Tholey, d.h. die Karte stammt aus den Jahren vor 1912. Es sind nur zwei Kirchen eingetragen, die katholische und die evangelische. Die Synagoge in der Kelsweilerstraße fehlt, was die Entstehung der Karte auf die Zeit vor 1902 bewegt.

Die älteste offensichtliche Datierung liegt in der Zeit nach 1860, andernfalls würde die Eisenbahn fehlen. Aber es geht noch weiter. Am Bahnhof steht schon der Vorgängerbau des heutigen Bahnhofsgebäudes, das 1896 errichtet wurde - das Niederweiler Gartenhaus, Sommerwohnung der Herzogin Luise bis 1831, das später als erster Bahnhof diente und 1893 abgerissen wurde, gibt es schon nicht mehr. Damit bleiben nur noch knapp fünf Jahre als Entstehungsdatum der Karte, also plus-minus 1900.

Das Büchlein folgt den einzelnen Gebäuden quer durch St. Wendel und erzählt ihre Geschichte.

Format A5
64 Seiten
zahlreiche Abbildungen



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