Schriftzug
St. Wendelin -> wendelin mit a oder e

. Ich werde auf der Stadtführung immer wieder gefragt, warum der Name einmal mit "e" und einmal mit "a" geschrieben wird.

 

Und ich werde dann nicht müde zu erklären, daß es sich stets um den gleichen Namen handelt, nur eben in zwei verschiedenen Sprachen.

 

Wendelin oder Wendel ist die deutsche Version, ganz klar mit "e" geschrieben, jedenfalls in unserer Zeit (früher gab es noch andere Versionen, wie z.B. Wandalin oder Wandelin. Ein Beispiel dafür sehen Sie auf der Tumba in der Basilika, dort heißt er „St. Wandelinus“). 

 

Wendalinus ist die lateinische Version, mit "a" geschrieben, die von der Deutschen durch das „a“ hinterm „d“ und der Endung „us“ abweicht.

 

Deshalb versuche ich in meinen Texten, das Durcheinander zu vermeiden, in dem ich entweder die deutsche Version mit "e" oder die lateinische mit "a" verwende.

 

Richtig falsch machten es die Steyler Missionare, als sie den ehemaligen Langenfelderhof als Wendelinushof bezeichneten; sie wählten zum ersten Mal die (m.E. falsche) Version mit "e". Besser wußten es unsere Stadtväter, als man das alte Progymnasium nach seinem Umzug 1928 auf die Sprietacht in "Gymnasium Wendalinum" umbenannte oder als der Name "Wendalinusstraße" vergeben wurde (das dürfte in der gleichen Zeit entstanden sein, denn viel älter ist die Straße ja noch nicht).

 

Daß die katholische Pfarrei in St. Wendel ihre Kirche jetzt Wendelinusbasilika nennt, ist meines Erachtens ein halbherziger Versuch, Ordnung ins Chaos zu bringen, der mir aber nicht gelungen erscheint. „Wendalinusbasilika“ mit „a“ ist klangvoller als „Wendelinusbasilika“ mit „e“. Das „a“ wirbt, das „e“ verkleinert. Gleiches gilt für die Wendalinuskapelle (wobei hier viel interessanter ist, wieso sie eigentlich den Namen des Stadtpatrons trägt, denn auf diesen ist sie gar nicht geweiht, sondern auf die hl. Maria Magdalena und die hl. Margaretha, aber das ist eine andere Geschichte).

           

Den meisten Schreibern ist die Diskussion, ob mit "e" oder mit "a", zu profan, deshalb schreiben sie a gusto. Ich verwende aus den o.a. Gründen stets das "a", wenn der Namen auf "us" endet. Und das "e", wenn die Endung "in" heißt.

 

Ich glaube, es wird keine Standardlösung zu diesem Problem geben, sondern nur individuelle Lösungen.

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